Archive für Zitate

Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu. Für mich persönlich war 2017 ein spannendes und intensives Jahr. Im 2017 ist mir selber bewusst geworden, dass das Tempo insgesamt enorm erhöht wurde. Um im digitalen Zeitalter mitzukommen, muss man im Sprinttempo einen Ultra-Marathon rennen. Immer wenn ich das Gefühl bekommen habe, die Kontrolle zu verlieren, habe ich folgendes Quote von Mario Andretti in Erinnerung gerufen: «If everything seems under control, you are just not going fast enough». Im 2018 wird es vermutlich in einem ähnlich hohen oder noch höheren Tempo weitergehen. Auf schnelle Beine im 2018.

Meine (beruflichen) Highlights im 2017:

  • Neue Funktion bei Ringier AG, neu Head of Product & Business Development bei der Blick-Gruppe
  • Doppelte Durchführung meines CAS Social Media Managements mit ingesamt 48 Studierenden (komplett ausgebucht) (geplant war lediglich eine einfache Durchführung)
  • Über 10 gehaltene Keynotes zu «Digital Business» und «Social Media» für Unternehmen und Organisationen wie Mercedes-Benz, BAKOM, ASTRA, LIPO, Post, Sport.Forum, Stadt Zug, VEB, VSG/ASDB etc.
  • Meine monatliche Kolumne in der Werbewoche
  • Statements zu «Digital Business» und «Social Media» in verschiedensten Publikationen (u.a. SRF 10vor10, 20 Minuten, Handelszeitung, Aargauer Zeitung, Der Bund)
  • Weitere deutliche Traffic-Steigerung auf meinem Blog svenruoss.ch von 17% ggü. Vorjahr bzw. um 60% ggü. dem Startjahr 2013
  • Zürich Marathon 2017 unter 3 Stunden (in genau 2 Stunden 59 Minuten 59 Sekunden ;-))

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Meine 3 Vorsätze für 2018:

  • 52 Lunches mit Leuten, mit welchen ich bisher noch nie Mittagessen war
  • 12 Weekends, an welchen ich überhaupt nicht arbeite
  • 12 Bücher lesen

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und auf ein spannendes 2018.

Die NZZ plant und realisiert auf www.nzz.at ihr Österreich-Projekt. Verantwortlich für die sprachregionale Angebotsausweitung in Österreich ist Michael Fleischhacker, welcher zuvor bis Oktober 2012 Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“ war. Da interessiert uns doch, was Herr Fleischhacker über die Zukunft des „Prinzips Zeitung“ denkt. Er hat zum Thema ein Buch mit dem Titel „Die Zeitung - Ein Nachruf“ geschrieben, welches im März 2014 im Brandstätter-Verlag erschienen ist. Die Lektüre kann ich nur wärmstens empfehlen. Anbei findet sich mit ein paar Zitaten aus dem Buch ein kleines Amuse-Bouche.

Es wäre weltweit in keiner anderen Branche denkbar, dass ziemlich gut bezahlte Führungskräfte (zum Beispiel Ressortleiter grosser Zeitungen) über das Geschäftsmodell der eigenen Branche exakt nichts wissen.“

Auch wenn in vielen Redaktionen seit einiger Zeit Prozesse laufen, welche die Zusammenlegung von Print- und Onlineabteilungen zum Ziel haben, denken die Redaktionsverantwortlichen, wenn sie über die Zukunft nachdenken, nicht in erster Linie an das „Prinzip Zeitung“, also die Etablierung von professionellem Journalismus in den neuen digitalen Zusammenhängen, sondern sie denken an die Erhaltung des Printprodukts.

Mit dem Rückzug der Werber aus den gedruckten Tagesmedien werden die Zeitungen wieder stärker von den Vertriebserlösen aus Abonnements und Einzelverkauf abhängig. Die Verkaufspreise sind während des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts massiv gestiegen und werden weiter steigen - und mit ihnen die Ansprüche der Leser, für ihr Geld mehr zu bekommen. Für die General-Interest-Tageszeitung ist das eine schlechte Nachricht: Der Versuch, für 14- bis 100-jährige Konsumenten und ihre unterschiedlichen Interessen in Wirtschaft, Politik, lokalen Nachrichten und Kultur ein einziges, immer dünner werdendes Produkt anzubieten, wird nicht erfolgreich sein.

„General interest“ ist nur noch für reichweitenorientierte Gratisangebote eine Option. Hier liegt die grösste Herausforderung für jene Online-Angebote traditionsreicher Printmarken, die sich für eine Werbefinanzierung auf der Basis grosser Reichweite entschieden haben, die nicht zuletzt durch den massiven Ausbau der Response-Möglichkeiten in den jeweiligen „Foren“ erreicht werden können. Abgesehen davon, dass Marken wie die „Die Zeit“, „Der Spiegel“ oder „Der Standard“ durch die tendenzielle Boulevardisierung ihrer Gratis-Online-Angebote in markentechnische Schwierigkeiten geraten werden: Nur mit Werbeerlösen wird es nicht möglich sein, die fusionierten Print-Online-Redaktionen zu finanzieren. Ohne Vertriebserlöse wird es Qualitätsjournalismus im Netz genauso wenig geben wie zu analogen Zeiten.

Wie man aber zugleich die dialogische Grundstruktur des Angebots erhalten und die Nutzung des Angebots auf zahlende Kunden einschränken kann, ist vollkommen offen.

Es muss einem um den Journalismus im digitalen Zeitalter nicht bang sein, das „Prinzip Zeitung“ ist lebendig wie eh und je: Es bringt am laufenden Band neue Produkte in der digitalen Welt hervor.

DieZeitung2

 

watson ist seit Mittwochabend, 22. Januar 2014 21.00 Uhr, live. Unglaublich wie aktiv über diesen Launch getwittert wurde. Anbei meine persönlichen Top 13 Tweets zum Start von watson.

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Alle Jahre wieder kommt das Jahrbuch „Qualität der Medien“ vom Forschungsinstitut fög der Universität Zürich heraus. Anbei wortwörtlich ein paar Sätze aus der Einleitung sowie einige interessante Visualisierungen.

Im Vergleich zur Jahrtausendwende zeigen sich 2012 gründlich veränderte, abgeschichtete sprachregionale Medienarenen mit einem breit gewordenen Sockel qualitätstiefer Informationsmedien, erodierenden Spitzen qualitätshoher Angebote und einem ebenfalls bröckelnden Segment von Informationsmedien mittlerer Qualität. …

Wesentliche Elemente dieses Strukturwandels der Informationsmedien in der Schweiz sind die ökonomische und publizistische Konzentration, die Erlösverluste der Tages- und Sonntagspresse, die Vielfaltsverluste bei den Abonnementszeitungen, die territoriale Aufteilung der Absatzgebiete und das Ausrollen von Mantel- und Kopfblattsystemen.

Bezüglich Finanzierung des Informationsjournalismus war 2012 ein schlechtes Jahr. Die Informationspresse erzielte 183 Mio. CHF weniger Werbeerlöse als im Vorjahr, die vorhandenen Zahlen für die Newssites signalisieren erstmals einen Ertragsrückgang bei der Displaywerbung.

Gratis-Online ist der grösste Qualitätsverlierer, Gratis-Print folgt nicht weit danach, wobei Gratis-Online offenbar im Hinblick auf eine Paywall bei tagesanzeiger.ch runtergefahren wird.

Qualitätsscoring Medien 2013

Kaufpresse in der Schweiz - Titelzahl und Gesamtauflage 2001-2011

Kaufpresse in der Schweiz - Titelzahl und Gesamtauflage 2001-2011

Konzentration im Pressemarkt - Vergleich 2001 versus 2012

Konzentration im Pressemarkt - Vergleich 2001 versus 2012

Werbeerlöse der Presse und des Online

Quelle:

Hauptbefunde aus dem Jahrbuch 2013 „Qualität der Medien

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.

Mein Lieblings-Hexameter auf Lateinisch