Archive für Digitalisierung

Als die Anfrage bei mir reinkam, wusste ich es sofort: Da mache ich mit. Die Chance, einen Fachartikel über die digitale Transformation in der Immobilienbranche für ein Immobilienmarketing-Buch zu schreiben, will ich nutzen. Es gab drei Gründe dafür.

  1. Digitale Transformation ist mein Lieblingsthema.
  2. Marketing habe ich studiert. Ich bin ein Marketier.
  3. Von Immobilien habe ich keine Ahnung. Aber schöne Bauten gefallen mir.

Herausgekommen ist das wunderschöne Buch «Hausmarke - Wege des Immoblienmarketings» mit dem Artikel «Die Immobilienbranche und die digitale Transformation» von mir. Ich kann das Buch allen Architekturinteressierten nur empfehlen.

Das Buch kann u.a. unter folgendem Link bestellt werden:
Buch «Hausmarke - Weg des Immobilienmarketings» bestellen

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Lesen bildet. In den letzten Jahren sind unendlich viele neue Bücher über die digitale Transformation erschienen.

Eine vollständige und abschliessende Literatur-Übersicht ist schlichtweg nicht möglich. Nachfolgend jedoch 13 Bücher rund um das Thema «Digitale Transformation», in welche es sich lohnt, einen Blick zu werfen. Ich jedenfalls habe das gemacht. Und viel gelernt. Viel Lese-Vergnügen.

Joel Luc Cachelin: UPDATE! Warum die digitale Gesellschaft ein neues Betriebssystem braucht

Nicolas Clasen: Der digitale Tsunami

Ralf T. Kreutzer & Karl-Heinz Land: Dematerialisierung - Die Neuverteilung der Welt in Zeiten des digitalen Darwinismus

Oliver Fiechter & Philipp Löpfe: Aufstieg der digitalen Stammes-Gesellschaft - Die neue grosse Transformation

Peter Thiel: Zero To One

Klaus Schwab: Die vierte industrielle Revolution

Christian Hoffmeister: Digitale Geschäftsmodelle richtig einschätzen

Tim Cole: Digitale Transformation - Warum die deutsche Wirtschaft gerade die digitale Zukunft verschläft und was jetzt getan werden muss!

Christoph Keese: Silicon Valley - Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt

Elon Musk: Tesla, PayPal, SpaceX - Wie Elon Musk die Welt verändert

Christian Hoffmeister & Yorck von Borcke: Think new! 22 Erfolgsstrategien im digitalen Business

Tobias Kollmann & Holger Schmidt: Deutschland 4.0 - Wie die Digitale Transformation gelingt

Ralf. T. Kreutzer und Karl-Heinz Land: Digitaler Darwinismus

Daniel Schalllmo und Co.: Digitale Transformation von Geschäftsmodellen - Grundlagen, Instrumente und Practices

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Am 23. März 2016 habe ich es in den Blick geschafft - zumindest in die Blick-Beilage „Blick Büez“ zum Thema „Digitalisierung“.

Den Artikel „Digitaler Wandel beginnt im Kopf“ findet ihr unten. Die komplette Beilage könnt ihr hier herunterladen: Blick Büez vom 23. März 2016

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Die digitale Transformation beinhaltet unterschiedlichste Themenfelder. Gemäss einer Studie vom MIT Center for Digital Business and Capgemini Consulting sind auf Basis von Interviews mit Führungskräften die in untenstehender Abbildung dargestellten drei übergeordnete Themengebiete zu identifizieren:

  • Customer Experience,
  • operationelle Prozesse
  • und Geschäftsmodelle.

Innerhalb dieser drei Säulen lassen sich wiederum je drei untergeordnete Themen finden, die zusammen die neun relevanten Themenfelder für die digitale Transformation bilden. Als Fundament werden digitale Grundfähigkeiten benötigt, die die digitale Transformation ermöglichen. Dies sind beispielsweise einheitliche Daten und Prozesse, Business- und Informationstechnik, Integration und analytische Fertigkeiten.

Themengebiete der digitalen Transformation

Themengebiete der digitalen Transformation

Customer Experience

Unter Customer Experience werden die Themen Kundenverständnis, Umsatzwachstum und Kundenkontaktpunkte subsumiert. Die Digitalisierung ermöglicht es den Unternehmen, ein vertieftes Verständnis für einzelne Kundensegmente oder spezifische geografische Märkte zu erhalten. Dieses verbesserte Kundenverständnis ermöglicht es den Unternehmen, Kunden gezielter mit einem für sie optimierten Produkt anzusprechen. Selbst Vorhersagen über potenzielle Kundenabwanderungen werden durch vertiefte Analytik möglich. Das Umsatzwachstum ist mit dem verbesserten Kundenverständnis verbunden. Beispielsweise können Verkäufer durch die verbesserten Insights den Kunden massgeschneiderte Produkte anbieten. Das Verkaufserlebnis kann mithilfe neuer Technologien, wie dem Einsatz von Tablets für Verkaufspräsentationen, deutlich optimiert werden. Die Technologie ermöglicht es den Kunden auf deutlich mehr Kanälen mit den Unternehmen in Kontakt zu treten. Das Management der unterschiedlichen „Touch Points“ stellt für Unternehmen eine bedeutende Herausforderung dar, um den Kunden in der Multichannel-Welt eine einheitliche Erfahrung zu bieten. So offerieren beispielsweise viele Unternehmen heute einen Kundenservice über Twitter oder Service-Apps für Kunden.

Operationelle Prozesse

Unter dem Oberbegriff „operationelle Prozesse“ werden Digitalisierung der Prozesse, Befähigung der Mitarbeitenden und Performance Management verstanden. Über die Digitalisierung werden Prozesse effizienter und skalierbarer. Durch die Automation kann manuelle Arbeit eingespart werden bzw. die Mitarbeitenden können sich vermehrt um strategische Angelegenheiten kümmern, die grundsätzlich über eine höhere Wertschöpfung verfügen. Die Digitalisierung und Virtualisierung verändert auch die Arbeitsweisen der Mitarbeitenden. Über das Smartphone können die Mitarbeitenden jederzeit auf ihre Mails zugreifen. Über Videokonferenzen können mit geringsten Kosten Meetings für internationale Teams abgehalten werden. Kollaborationstools helfen den Mitarbeitenden in der täglichen Projektarbeit und ermöglichen das Teilen von Wissen. Die Technologie macht es möglich, dass standortunabhängig, beispielsweise via Home-Office, gearbeitet werden kann. Für diese neuen Arbeitsformen müssen die Mitarbeitenden jedoch befähigt werden. Die Digitalisierung bietet den Führungskräften ausführlichere Entscheidungsgrundlagen. Die Entscheidungen basieren nicht mehr auf Annahmen der letzten Jahre, sondern auf detaillierten Echtzeitdaten. Dadurch werden bessere Entscheidungen gefällt. Auch der Prozess der Entscheidungsfindung verändert sich durch die Digitalisierung. Beispielsweise können beim strategischen Planungsprozess durch die Kollaborationstools mehr Manager Inputs geben und mitentscheiden. Das erhöht wiederum die Qualität der Entscheidungen und die getroffenen Entscheidungen werden durch die Involvierung besser mitgetragen.

Geschäftsmodelle

Mit der Digitalisierung ist auch eine Veränderung der Geschäftsmodelle verbunden. Unter dem Oberbegriff „Geschäftsmodelle“ werden die Themenfelder „digital erweiterte Geschäftsmodelle“, „neue digitale Geschäftsmodelle“ und „digitale Globalisierungen“ subsumiert. Traditionelle Geschäftsmodelle werden beispielsweise digital erweitert, wenn ein Detailhandelsunternehmen seine Produkte zusätzlich über eine E-Commerce-Plattform anbietet. Oder Medienunternehmen ihre Zeitung nicht nur als Printversion, sondern auch als digitales Produkt auf den Markt bringen. Neben der evolutionären Form durch die Erweiterung der Geschäftsmodelle um die digitale Komponente kann auch der revolutionäre Weg über komplett neue digitale Geschäftsmodelle gegangen werden. Viele Neugründungen wie Google, Airbnb, Amazon, Uber und viele weitere basieren auf neuen digitalen Geschäftsmodellen. Als weiteres Themenfeld gilt die digitale Globalisierung. Unternehmen stehen vor den Herausforderungen der globalen Transformation. Durch die Technologie können globale Synergien ausgeschöpft werden.

12-teilige Serie zum Thema “Digitale Transformation”

Dieser Artikel ist ein Teil einer 12-teiligen Serie zum Thema “Digitale Transformation”. Die weiteren Teile findet man unter folgenden Links.

Drei Levels des digitalen WissensJeder spricht von „digitaler Transformation“. Doch was wird darunter eigentlich verstanden? Die beiden Begriffe „digital“ und „Transformation“ geben schon erste Indizien dafür, dass es sich um einen Wandel handeln muss, der durch die Digitalisierung in Unternehmen und Wirtschaft ausgelöst wird. Je nach Perspektive werden in der Definition des Begriffs verschiedene Schwerpunkte und Ziele dieser Entwicklung beschrieben. Einige Definitionen fokussieren stärker auf Technologien, andere auf Kundenerlebnisse, für einige ist es der Prozess des Wandels und andere rücken die Vernetzung der Silolösungen ins Zentrum.

Um die digitale Transformation im grösseren Kontext zu sehen, hilft das Modell der drei Levels des digitalen Wissens von Lankshear und Knobel. Das in untenstehender Abbildung dargestellte Modell besagt, dass in einem ersten Schritt die digitale Kompetenz aufgebaut werden muss, um mit den neuen Technologien umgehen zu können. Auf der zweiten Stufe steht die durchdachte und aufmerksame Nutzung und Anwendung der digitalen Tools. Erst auf der dritten und letzten Stufe folgt die digitale Transformation. Auf dieser Ebene wird die Digitalisierung kritisch reflektiert und die menschlichen und sozialen Auswirkungen der Digitalisierung werden verstanden. Lankshear und Knobel beschreiben das höchste Level des digitalen Wissens in folgenden Worten: The ultimate stage is that of digital transformation and is achieved when the digital usages which have been developed enable innovation and creativity and stimulate significant change within the professional or knowledge domain. This change could happen at the individual level or at that of the group or organization.

Drei Levels des digitalen Wissens

Die drei Levels des digitalen Wissens

Das MIT Center for Digital Business definiert digitale Transformation wie folgt: „We define Digital Transformation as the use of new digital technologies (social media, mobile, analytics or embedded devices) to enable major business improvements (such as enhancing customer experience, streamlining operations or creating new business models“. Mit dem Einsatz von Technik wird die Performance oder die Reichweite von Unternehmen und Organisationen markant erhöht. Statt lediglich neue Technologien zu implementieren, geht es bei digitaler Transformation vielmehr um die Transformierung und Weiterentwicklung der Unternehmensprozesse, des Kundenerlebnisses und der Geschäftsmodelle. Diese Definition ist kongruent mit den drei Themenfeldern der digitalen Transformation. In eine sehr ähnliche Richtung gehen die beiden Professoren Wade und Marchand mit ihrer Definition: Digital Business Transformation is Organziational Change through the use of Digital Technologies to materially Improve Performance“. Der Treiber des Wandels liegt für sie nicht im Politischen, Sozialen, Kulturellen oder Wirtschaftlichen, sondern in der Technologie, die sich jedoch fortlaufend verändern wird. Momentan verbinden sie folgende vier Technologien mit Digital Business Transformation: Analysetools und -anwendungen, Mobiletools und -anwendungen, Plattformen für das Teilen von digitalen Inhalten und Social Media. Bezüglich einer Verbesserung der Performance denken Wade und Marchand an die Bereiche „Umsatz“, „Effizienz“, „Wissensaustausch“, „organisationale Agilität“, „Customer Insights“ und „Customer Engagement“ (2014).

Das auf digitale Exzellenz spezialisierte Beratungsunternehmen Econsultancy definiert Digital Transformation wie folgt: „Digital Transformation is the journey from where a company is, to where it aspires to be digitally.“ Diese Definition sieht digitale Transformation als Prozess einer Reise, lässt jedoch offen, um was genau es sich beim Wandlungsprozess handelt.

KPMG definiert in der Studie „Digitale Transformation in der Schweiz“ vom Oktober 2014 digitale Transformation folgendermassen: Der Begriff Digitale Transformation steht für eine kontinuierliche Veränderung der Geschäftsmodelle, der Betriebsprozesse sowie der Kundeninteraktion im Zusammenhang mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.“ Auch KPMG streicht die drei Veränderungsmöglichkeiten (Geschäftsmodelle, Unternehmensprozesse und Kundenerlebnis) hervor.

Unter Berücksichtigung der dargestellten Definitionen von Digital Transformation bzw. Digital Business Transformation definiere ich den Begriff wie folgt:

Meine Definition für digitale Transformation:

Unter der digitalen Transformation wird die Reise ins digitale Zeitalter verstanden. Dabei ist digitale Transformation das höchste Level des digitalen Wissens und baut auf der digitalen Kompetenz und der digitalen Nutzung auf. Digitale Transformation setzt digitale Informations- und Kommunikationstechnologien ein, um die Performance von Unternehmen und Organisationen zu erhöhen. Es geht bei der digitalen Transformation um Transformierung und Weiterentwicklung der Unternehmensprozesse, des Kundenerlebnisses und der Geschäftsmodelle.

12-teilige Serie zum Thema “Digitale Transformation”

Dieser Artikel ist ein Teil einer 12-teiligen Serie zum Thema “Digitale Transformation”. Die weiteren Teile findet man unter folgenden Links.

Wer nicht digital denkt, ist raus! (Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender Axel Springer)

Konferenzen zum Thema «Digital Transformation» schiessen wie Pilze aus dem Boden. Die Zeitungen produzieren Beilagen zum ebengenannten Thema. Der Grossraum Zürich lanciert die Initiative «Digital Zurich 2015» und möchte zur digitalen Hauptstadt Europas werden. «Digitale Transformation ist zum Buzzword geworden. Und wie verschiedene Studie zur digitalen Transformation (beispielsweise meine eigene unter http://www.digital-switzerland.ch) wird die digitale Transformation schon in wenigen Jahren für Unternehmen in der Schweiz erfolgskritisch. Es ist also höchste Zeit für Unternehmen, sich mit der digitalen Transformation auseinanderzusetzen.

Und dieser Appell habe ich mir zu Herzen genommen und habe mich in den letzten Monaten auch akademisch mit der Thematik auseinandergesetzt. Dieses Basiswissen möchte ich in einer 12-teiligen Serie zur «Digitalen Transformation» mit euch teilen. Denn «Sharing is Caring». In den nächsten Tagen werde ich jeweils einen weiteren Teil freischalten. Ich freue mich auf Feedback.

12-teilige Serie zum Thema “Digitale Transformation”

Dieser Artikel ist ein Teil einer 12-teiligen Serie zum Thema “Digitale Transformation”. Die weiteren Teile findet man unter folgenden Links.

Internetfirmen

Welches dieser Unternehmen ist älter als 25 Jahre? Google, Amazon, Twitter, Uber, Buzzfeed, Facebook, WhatsApp, Kickstarter, Zalando, Airbnb, Skillshare, Wikipedia, LinkedIn, Skillshare oder Rovio? Die richtige Antwort lautet: keines. Die ältesten Unternehmen in dieser Aufstellung sind Amazon, das im Jahr 1994 gegründet wurde, und Google, das im September 1998 die Firmengründung in Kalifornien beantragte. In den letzten 20 Jahren sind etliche Firmen mit starker technologischer Orientierung auf den Markt gekommen. Google ist 2014 die zweitwertvollste Marke auf der Welt, knapp hinter Apple.

Viele dieser digitalen Unternehmen entwickelten sich in sehr kurzer Zeit zu wertvollen Firmen. So hat beispielsweise Facebook innert eines Jahres seinen Markenwert um 86 % auf 14 Mrd. US-Dollar gesteigert. Diesen digitalen Unternehmen gelingt es, sich den rasch ändernden Kundenbedürfnissen anzupassen. Der Kunde von heute erwartet, dass er seine Produkte und Dienstleistungen 24/7 kaufen kann, weiss teilweise mehr über einzelne Unternehmen als diese selbst, teilt persönliche Daten, wenn er dadurch einen Mehrwert erhält, und trifft mit seinem Wissen smarte Entscheidungen. Traditionelle Unternehmen müssen sich mit dieser digitalen Entwicklung erst noch anfreunden. Wie Comboeuf ausführt, braucht es dazu mehr Agilität und eine radikale Offenheit gegenüber neuen Geschäftsmodellen.

Traditionelle Unternehmen müssen sich den Veränderungen des Digitalzeitalters stellen. Denn Firmen werden gemäss Gartner zukünftig weniger «Business Process Workers» und mehr «Digital Business Jobs« brauchen. Bahnbrechende neue Geschäftsideen werden immer mehr auf Algorithmen basieren. Smarte Maschinen werden die Betriebskosten bis 2018 um 30 % senken. Dank E-Health-Technologien werden wir länger leben. Über mobile Endgeräte werden wir bis Ende 2016 für über 2 Milliarden US-Dollar einkaufen. Jeder zweite Franken im E-Commerce wird bis 2017 von Mobilgeräten generiert. Bis 2017 basieren 70 % aller erfolgreichen Geschäftsmodelle im Internet auf agilen Prozessen. Customer Experience bleibt zentral und circa 50 % der Investitionen in Consumer-Produkte fliessen bis 2017 in Innovationen in diesem Bereich. 20 % der Gebrauchsguthändler im Internet werden Waren mit 3D-Druck verkaufen. Bis 2016 wird es mehr Angebote geben, die auf Basis der Zeit und des Kundenstandorts erstellt werden. Diejenigen Händler, die Indoor Positioning und Targeted Messaging nutzen, werden 5 % mehr Umsatz bis 2020 generieren. Diese Top-10-Voraussagen vom Marktforscher Gartner für die IT-Branche sprechen eine deutliche Sprache. Mit der digitalen Transformation werden Strategie, Struktur und Kultur von Unternehmen massgeblich verändert. Es ist also höchste Zeit für Unternehmen, sich mit der digitalen Transformation auseinanderzusetzen.

Die digitale Transformation ist passé, wir sind in der digitalen Realität. (Bodgan Sutter von PwC, 2013)

Die NZZ plant und realisiert auf www.nzz.at ihr Österreich-Projekt. Verantwortlich für die sprachregionale Angebotsausweitung in Österreich ist Michael Fleischhacker, welcher zuvor bis Oktober 2012 Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“ war. Da interessiert uns doch, was Herr Fleischhacker über die Zukunft des „Prinzips Zeitung“ denkt. Er hat zum Thema ein Buch mit dem Titel „Die Zeitung - Ein Nachruf“ geschrieben, welches im März 2014 im Brandstätter-Verlag erschienen ist. Die Lektüre kann ich nur wärmstens empfehlen. Anbei findet sich mit ein paar Zitaten aus dem Buch ein kleines Amuse-Bouche.

Es wäre weltweit in keiner anderen Branche denkbar, dass ziemlich gut bezahlte Führungskräfte (zum Beispiel Ressortleiter grosser Zeitungen) über das Geschäftsmodell der eigenen Branche exakt nichts wissen.“

Auch wenn in vielen Redaktionen seit einiger Zeit Prozesse laufen, welche die Zusammenlegung von Print- und Onlineabteilungen zum Ziel haben, denken die Redaktionsverantwortlichen, wenn sie über die Zukunft nachdenken, nicht in erster Linie an das „Prinzip Zeitung“, also die Etablierung von professionellem Journalismus in den neuen digitalen Zusammenhängen, sondern sie denken an die Erhaltung des Printprodukts.

Mit dem Rückzug der Werber aus den gedruckten Tagesmedien werden die Zeitungen wieder stärker von den Vertriebserlösen aus Abonnements und Einzelverkauf abhängig. Die Verkaufspreise sind während des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts massiv gestiegen und werden weiter steigen - und mit ihnen die Ansprüche der Leser, für ihr Geld mehr zu bekommen. Für die General-Interest-Tageszeitung ist das eine schlechte Nachricht: Der Versuch, für 14- bis 100-jährige Konsumenten und ihre unterschiedlichen Interessen in Wirtschaft, Politik, lokalen Nachrichten und Kultur ein einziges, immer dünner werdendes Produkt anzubieten, wird nicht erfolgreich sein.

„General interest“ ist nur noch für reichweitenorientierte Gratisangebote eine Option. Hier liegt die grösste Herausforderung für jene Online-Angebote traditionsreicher Printmarken, die sich für eine Werbefinanzierung auf der Basis grosser Reichweite entschieden haben, die nicht zuletzt durch den massiven Ausbau der Response-Möglichkeiten in den jeweiligen „Foren“ erreicht werden können. Abgesehen davon, dass Marken wie die „Die Zeit“, „Der Spiegel“ oder „Der Standard“ durch die tendenzielle Boulevardisierung ihrer Gratis-Online-Angebote in markentechnische Schwierigkeiten geraten werden: Nur mit Werbeerlösen wird es nicht möglich sein, die fusionierten Print-Online-Redaktionen zu finanzieren. Ohne Vertriebserlöse wird es Qualitätsjournalismus im Netz genauso wenig geben wie zu analogen Zeiten.

Wie man aber zugleich die dialogische Grundstruktur des Angebots erhalten und die Nutzung des Angebots auf zahlende Kunden einschränken kann, ist vollkommen offen.

Es muss einem um den Journalismus im digitalen Zeitalter nicht bang sein, das „Prinzip Zeitung“ ist lebendig wie eh und je: Es bringt am laufenden Band neue Produkte in der digitalen Welt hervor.

DieZeitung2

 

Ohne Worte ein paar Charts zum Anschauen über das dritte Quartal 2013 von Axel Springer.

Übrigens: Beim „Beauty-Contest Folien“ würde Axel Springer sicherlich hinter Tamedia liegen;-)

AxelSpringer

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Quelle: http://www.axelspringer.de/dl/16392691/AS_9M_2013_Presentation.pdf

Die Zukunft ist Digital. Die Digitalisierung prägt immer stärker bestehende Geschäftsmodelle, Prozesse und Medien. In der Schweiz gab es bisher zum Thema „Digital Business“ kein umfassendes Weiterbildungsangebot. Manuel P. Nappo hat mal wieder ein Näschen für gesuchte Bildungsangebote und lanciert zusammen mit der HWZ und Prof. Dr Walter Kuhn ein neues und innovatives Studienangebot zum Thema „Digital Business“. Ab November 2013 lanciert die HWZ den neuen CAS Mobile Business, ab Februar 2014 starten die beiden Module CAS Crossmedia Management und CAS Digital Business Management und schlussendlich startet im August 2014 das vierte Modul CAS Digital Technology & Innovation an der HWZ.

Zusammen mit dem bestehenden CAS Social Media Management bilden die vier neuen CAS-Zertifikatskurse Wahlmodule für einen Masterabschluss MAS Digital Business.

Aus meiner Perspektive tönt der neue Master Digital Business und insbesondere der CAS Mobile Business sehr spannend. Schlüsselinhalte des CAS Mobile Business sind wie folgt definiert: Einbettung in die Unternehmensstrategie, Potenzialidentifikation, Psychologie im mobilen Web, Mobile Marketing, Mobile Communications, Mobile Advertising, Mobile Gaming, Mobile Search, Mobile Commerce, Mobile CRM, Mobile Content, Mobile Technology, Responsive Design, Apps & Apps Marketing, User Experience, Mobile Security, Mobile Business Management Corporate Culture, Reporting & ROI.

Kurz und gut: Beim CAS Mobile Business mit Start im November 2013 bin ich dabei. Lieber Manuel, reservier mir bitte einen Platz. Danke.

Informationen zum HWZ CAS Mobile Business: http://www.fh-hwz.ch/de/prod/studiengang/casdas/cas-mobile.htm

Informationen zum HWZ MAS Digital Business: http://www.fh-hwz.ch/de/prod/studiengang/master/mas-digital-business.htm

Mobile First