Mitte Juni 2014 durfte ich im Rahmen des MAS-Studiengang „Digital Business“ der HWZ eine Studienreise ins Silicon Valley unternehmen. Wir haben von San Francisco aus u.a. Evernote, Facebook, Instagram, Airbnb, Techchrunch und LinkedIn besucht und ergänzend an der Stanford University einige inspirierende Zeit verbracht. Für mich persönlich sind ein paar Schlagwörter und Slogans hängen geblieben, welche ich anbei gerne auf meinem Blog veröffentliche.
Nun die fünf Punkte, die aus meiner Sicht am bemerkenswertesten waren:
1. „Done is better than perfect.“
Digitale Produkte, die zu 80% fertig sind werden auf die User losgelassen. Diese sollen beurteilen wie gut das Produkt ist und wo noch geschraubt werden muss. Mut zahlt sich aus. Digitale Produkte sind nie fertig.
2. Scheitern ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht
Eine Firma gegen die Wand fahren heisst erleben und gelernt haben. Eine wichtige Voraussetzung für nächste grosse Projekte. Der mehrmals mit einer Neugründung gescheitert ist, ist auf dem Arbeitsmarkt sehr viel wert, weil er nun weiss, wie man es nicht machen darf.
3. “Nothing is a mistake. There’s no win and no fail. There’s only MAKE.“
Im Silicon Valley fürchtet man sich nicht vor Fehltritten. Man nimmt sich Zeit und Raum (und natürlich ein paar Dollars) und setzt um, probiert aus, testet.
4. “Free food is mainly a benefit for the employer.“
Was nach paradiesischen Zuständen tönt ist nichts anderes als emotionale und zeitliche Bindung der Mitarbeitenden an den Arbeitsplatz. Ein Investment, welches sich scheinbar bei allen befragten Firmen auszahlt – nicht nur bei Google. „Free Food“ gehört im Silicon Valley zu einem Standard-Benefit. Die Mitarbeitenden kommen früher zur Arbeit, gehen über Mittag nur kurz mit ihren Arbeitskollegen intern essen und reden selbstverständlich zu 90% über das Business. Und am Abend bleiben die Mitarbeitenden länger.
5. Digitale Talente und Leaders im Silicon Valley zu finden – und dann auch zu halten – ist harte Arbeit
Employer Branding geniesst einen unglaublich hohen Stellenwert, da der Wettbewerb auf dem Arbeitgebermarkt extrem gross ist. Jeder will die Besten. Und tut dafür auch Entsprechendes. Nur wer die besten Talente für sich gewinnen und halten kann, wird langfristig erfolgreich sein.
Mein persönliches Fazit:
Die Welt im Silicon Valley ist eine eigene Welt, welche sich nicht 1:1 in die Schweiz übertragen lässt. Wir können und sollten nicht alles kopieren. Aber persönlich habe ich den Eindruck bekommen, dass eine Übernahme mehrerer Elemente dieser (schon fast surrealen) Arbeitskultur notwendig ist, um dem immer stärker werdenden internationalen Wettbewerb um Talente und „Digital Natives“ Paroli bieten zu können.
Einen ausführlichen Bericht unserer HWZ-Gruppe und des Aufenthaltes hat unsere Klasse in Blogform unter http://fachstellesocialmedia.ch/study-tour-ins-silicon-valley-2014-tag-4-scandit-airbnb-und-gigaom/ aufgeschaltet.